Trauer um Bernd Alexius

Die Ritterrunde des Kirmesvereins hat schon wieder ein treues Mitglied verloren: Bernd Alexius starb in der Nacht zum Samstag im Alter von 77 Jahren. 2002 wurde der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Schausteller zum 25. Ritter von Hopfen und Malz geschlagen – seine Verbindung zur Gevelsberger Kirmes reicht bis in seine Kindertage zurück.

Bernd schrieb im Auftrag des Hagener Schaustellervereins einen Bericht über die Gevelsberger Schausteller „aus Sicht eines älteren Schaustellers, der diese von Kindesbeinen als Sohn eines Schaustellers erlebt hat“. Nachzulesen ist dieser Artikel auf der Homepage (schraegekirmes.de) des Kirmesvereins unter der Rubrik „Schaustellermeinung“.

Da heißt es unter anderem: „Wir merken auch an der Besucherzahl, dass die Gevelsberger ihre Kirmes lieben. Auch Auswärtige aus den Nachbarstädten kommen immer gerne zu diesem einzigartigen Volksfest.“ Und, Zitat von Kirmesbesuchern: „Ohne die Kirmes würden wir nie auf die Idee kommen, mehrmals am Tag den Berg rauf oder runter zu laufen.” Die Gevelsberger ist halt die schrägste Kirmes Europas.

Bernds Eltern waren zunächst mit einem „Blinker“ unterwegs – auch vor Weihnachten, im Schnee an der Voerder Straße. Daran kann sich der Schreiber dieser Zeilen, damals Vorschulkind, noch erinnern. Später kamen dann Verlosungswagen, Kinderkarussell, Greiferautomaten, „Schlagerexpress“ und Autoscooter hinzu.

Als 1980 die Gevelsberger Kirmes bis auf die Mittelstraße ausgedehnt wurde, entstanden zusätzliche Standplätze für Fahrgeschäfte und Verkaufsstände. Der Kirmeszug wurde dann später in die Nordstraße geleitet, dadurch konnte die Rosendahler Straße mit ins Kirmesgeschehen einbezogen werden.

Bernd betonte in seinem Bericht: „Trotz der schwierigen Bedingungen kommen die Schausteller immer gerne nach Gevelsberg. Bei den Spenden für die Kirmesgruppen und den Kirmesverein zeigen sich die Schausteller recht großzügig, trotz allgemein nachlassender Geschäftstendenz.“

Bernd Alexius hat nicht weniger als 36 verschiedene Schulen besucht. Er zog als Kind einer Schaustellerfamilie mit seinen Eltern von Rummelpatz zu Rummelplatz und besuchte natürlich die Schule des jeweiligen Ortes. In Ennepetal war die ehemalige Schule Rahlenbecke seine Stammschule.

Heute führt Schwiegersohn Andreas, der den Namen Alexius annahm, den Schaustellerbetrieb, der seit Jahrzehnten an der Aufsicht angesiedelt ist. Dort lebte bis vor vier Jahren auch das Ehepaar Bernd und Annegret Alexius, dann folgte der Umzug in die Nachbarstadt an die Kölner Straße – mit Blick über die Dächer von Gevelsberg.

Auch als Rentner war Bernd überall gern gesehen. Lange Zeit führte er ehrenamtlich die Geschäfte und die Kasse des in Hagen ansässigen Schaustellervereins, er führte auch die Kirmeskasse des Heimatvereins Voerde (der ihn 2008 zum Ehrennachtwächter wählte) und organisierte vor Jahren Werbung und Feuerwerk für die Gevelsberger Kirmes.

Gern ist er immer zur Ritterrunde bei „Mausi“ gekommen, gern hat er die jährlichen Fahrten der Ritter mitgemacht – so lang er es gesundheitlich konnte. Und danach sorgte er immer mit einer großzügigen Spende dafür, dass die „Ritter on Tour“ bei ein, zwei Runden auf ihn anstoßen konnten. Er wird in unserer Runde fehlen – auf ihn anstoßen und ihn hochleben lassen, werden wir trotzdem.

Foto: KG Hippendorf e.V.

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