Standort-Tipp für den Kirmeszug

In der Haufe moderiert Pippo.

Wenn der Kirmeszug am Sonntag losfährt, dann werden die Aktiven auch von Dieter Batze und seinen Freunden mit Freude erwartet. Der Gevelsberger, auch „Pippo“ genannt, ist als Teil der alten „Aechterbieckschen Husaren und Landsknechte“ eine bekannte Persönlichkeit, nicht nur in Kirmeskreisen. Er und seine Freunde tragen seit 2005 dazu bei, dass die Hagener Straße, Höhe Elfies Frisiersalon, Hagener Straße 91, als Standort für Kirmeszuschauer hochattraktiv geworden ist. Das kam so: „2004 sind wir anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Aechterbieckschen Landsknechte und Husaren noch einmal zusammengekommen, um im Kirmeszug mitzumachen. Ein Jahr später hatten wir uns dann alle zum gemütlichen Kirmeszug-Gucken beim Vereinsmitglied Klaus Sicks verabredet. Seine Frau Elfie hat den Friseursalon in der Hagener Straße 91 und dort kommen wir zusammen. Unser Ältester ist 77 Jahre alt. Wir spielen zwei bis drei Stücke, bevor der Kirmeszug anfängt und legen dann CDs auf“, erzählt Dieter Batze, den ich beim Kirmesabend in der Halle West antreffe.

Das gemeinsame Verbringen des Kirmessonntags ist seither eine schöne Gewohnheit geworden und ein Gewinn für die Haufe. Denn nicht nur, dass die alten Aechterbieckschen die Wartezeit auch für die anderen Zuschauer mit ihrer Life-Musik aufs Angenehmste verkürzen. „Pippo“ hat es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, den Zug und die Darstellungen der Kirmesgruppen gutgelaunt und mit Insider-Wissen vom Fenster in der ersten Etage aus zu moderieren. In diesem Jahr stellt Hammerschmied Bernd Matthäi sogar ein Gerüst für ihn und seine Privat-Moderation.

„In der Haufe war nie etwas los, das hat sich in den letzten sieben Jahren geändert. Wir haben schon eine kleine Fangemeinde“, freut sich der Gevelsberger, dass die Aktivitäten der Gruppe so gut angenommen werden. Auch der Flyer des Kirmesvereins macht mit einem dicken, roten Punkt auf die Moderation in der Haufe aufmerksam. „Ich will die gute Stimmung ´rüberbringen, und ich glaube, das gelingt mir auch“, erzählt Dieter Batze. An der Hagener Straße stehen Menschen vieler Nationen am Straßenrand und auch viele Besucher aus den umliegenden Städten. „Die schauen und verziehen keine Miene. Durch die Erklärungen können sie viel mehr Spaß am Kirmeszug haben“, schildert Pippo seine Beobachtungen.

Doch Pippo ist nicht nur für den Spaß da. Wenn er sieht, dass der Zug ins Stocken gerät oder irgendetwas Ungewöhnliches passiert, ruft er seinen Freund Achim Brockhaus an. So können die Organisatoren gleich handeln. Etwas Besonderes war für die Aechterbieckschen der Abschied von Michael Sichelschmidt, dem heutigen Vorsitzenden des Kirmesvereins, als Hammerschmied. „Als er das letzte Mal im Kirmeszug mitfuhr, haben wir den Zug angehalten und ihm ein Abschiedsständchen gespielt, den Fehrbelliner Reitermarsch. Da hat er schon Emotionen gezeigt, es war eine sehr bewegende Situation“, freut sich Pippo noch heute, dass die Aechterbieckschen dem damals scheidenden Hammerschmied eine so schöne Überraschung zum Abschied machen konnten.

Pippo – geboren an einem Kirmessonntag – gehört keiner Kirmesgruppe an, doch er hat Spaß am Bauen und hilft schon mal mit. Auch bei der Oldie-Night der KG Im Dörnen packt er mit an, obwohl er kein Mitglied ist. Im Alter von acht Jahren lief er 1959 mit seinem Vater das erste Mal mit dem VFL Spielmannszug im Kirmeszug mit. Das war damals noch an einem Dienstag. Er spielte Querflöte, doch Querflöte wurde nie „sein“ Instrument. Seit 1964 gehört Dieter Batze zu den Aechterbieckschen Husaren und Landsknechten. Sie fusionierten Jahre später mit dem Vogelsanger Fanfarenzug. Musik macht er noch heute in der Hagener Swingband Tele Bigband (TBB) spielt er Schlagzeug.

So freuen sich die alten Freunde auch jetzt wieder auf ihr Beisammensein am Kirmessonntag. Sie werden wieder ein bisschen Musik machen und Pippo bringt den Zuschauern am Straßenrand mit seiner Moderation die enormen Leistungen der Gevelsberger Kirmesgruppen näher. Ist der Kirmeszug dann vorbei gezogen, feiern die alten Freunde den Kirmessonntag im Garten weiter. Zu erzählen gibt es reichlich.

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