Protokoll der Sitzung des Bewertungsausschusses

Bereits kurz nach dem Ende des Kirmeszuges 2019 traf sich der Bewertungsausschuss traditionsgemäß im Hotel am Vogelsang, um die Darstellungen im Kirmeszug zu bewerten. Zu dieser Sitzung waren 12 von 13 Mitgliedern sowie der 1. Vorsitzende und der Geschäftsführer des Gevelsberger Kirmesvereins als Gäste anwesend.

Was für ein fantastischer Kirmeszug, den die 12 Gruppen da wieder auf die Beine gestellt haben. Und vor allem auch was für eine physische Leistung, bei diesen Temperaturen vom Start an über die Hagener Straße bis zum Kirmestor nicht nachzulassen und alles zu geben, damit auch die begeisterten Zuschauer am Ende der Strecke noch auf ihre Kosten kommen. Davor können alle nur den Hut ziehen.

Wieder einmal zeigten die Kirmesgruppen, dass es ihnen an Ideen nicht mangelt und diese dann bis ins kleinste Detail in die Tat umsetzen. Wollte man alle mit viel Präzision erstellten Feinheiten mit den Augen erfassen, so müsste man sich den Zug wohl ein zweites und drittes Mal anschauen. Diese Begeisterung, mit denen die Kirmesgruppen ihre Zuschauer in den Bann zogen, war einmal mehr überwältigend.

Immer und immer wieder schaffen es die Kirmesgruppen mit unglaublicher Fantasie und handwerklichem Geschick, ihre Darbietungen und Wagen zu gestalten. Dass dies alles in der Freizeit und nach dem Feierabend in wochenlanger Arbeit entsteht, ist für so manchen Außenstehenden fast nicht nachvollziehbar. Aber die Gruppen sind ja dafür bekannt, schier Unmögliches möglich zu machen. Die Messlatte ist und bleibt von Jahr zu Jahr in schwindelerregender Höhe.

Den begeisterten Zuschauern an der kilometerlangen Strecke wurde einmal mehr ein grandioser Zug mit einem Highlight nach dem anderen geboten. Für die mit viel Kreativität umgesetzten Ideen jeder einzelnen der zwölf Gruppen gebührt allen unser Respekt. Um dies bei diesen Temperaturen so umzusetzen, müsste das diesjährige Motto eigentlich erweitert werden. Nicht nur „Eenen“, sondern „mehrere niam vie noch un dann gove“.

Über viele Wochen werkelten und bastelten die Kirmesvereine auf den Bauplätzen an ihren Darbietungen. Unzählige Stunden Arbeit, die auf beeindruckende Art und Weise dieses Ergebnis zustande brachten. Ein Ergebnis, das in seiner Leistungsdichte die Bewerter stark forderte.

Besonders die kleineren Kirmesgruppen, auf deren Bauplätzen zum Teil nur eine Handvoll Aktive am Ergebnis tüfteln, sollten hier einmal gesondert Erwähnung finden. Sie lassen sich nicht beirren und arbeiten zur Freude aller intensiv an ihren Zielen. Dass sie nicht aufgeben, ist an dieser Stelle einmal einen besonderen Applaus wert. 

Die Themenvielfalt beim 77. Kirmeszug hielt ein sehr breites Spektrum bereit. Da schaute man ein wenig in die Zukunft der Gevelsberger Innenstadt, verweilte an schönen Ecken im Stefansbachtal, oder vollzog für unserer aller Zukunft die Energiewende. Mit grimmigem Blick spielten Zeus und weitere Götter mit dem Wetter – glücklicherweise beeinflussten ihre Wetterspielchen nicht das Kirmeswetter – während ein ebenso grimmiger und herrischer Dirigent für bunt bemalte Wände sorgte.

Dass eine Mauer, die Jahrzehnte lang ein Land teilt, auch überwunden werden kann und viele Facetten bereithält, wurde ebenfalls hervorragend umgesetzt, wie das zurecht als Welterfolg geltende Musical vom König der Löwen. Bei einer solch geballten Ansammlung von Figuren aus altbekannten Märchen kam bei so manchem älteren Zuschauer die Erinnerung an die Kindheit zurück.

Und auch die Ohrwürmer sorgten mit den Evergreens aus der Musik- und Schlagerwelt für mittanzende und mitsingende Gäste an der Strecke. Nicht zuletzt entsprang ein langnasiger Motorradfahrer und Quertreiber den Comicfilmen und sorgte, umgesetzt durch die Darsteller, in vielen Szenen für Freude.

Ja und dass es auch bei 36 Grad Santa Claus mit seinen Rentieren, Elfen und weiterem Gefolge nicht bis Weihnachten aushält und er lieber am Gevelsberger Kirmeszug teilnimmt, war für viele eine große Überraschung.

Ein beeindruckender Spannungsbogen, der seinesgleichen sucht. Zwischen den fantastischen Wagendarstellungen zogen die zahlreichen Kindergruppen ebenso wie die Einzeldarsteller, Frauengruppen und Fußgruppen die Gäste am Straßenrand in ihren Bann. Sie trugen mit ihren Darbietungen ebenfalls zu einer großartigen Stimmung bei.

Allen Beteiligten, ob Groß oder Klein, Jung oder Alt, gilt unser herzliches Dankeschön, auch im Namen der unzähligen begeisterten Zuschauer.

Selbstverständlich gilt dieser Dank ebenso den Musikgruppen, die den Zug jedes Jahr mit ihren musikalischen Beiträgen bereichern. Hier versteht es die Gevelsberger Spielleute-Vereinigung mit ihren Gästen aus Nah und Fern, uns alle Jahr für Jahr mit ihrem Musikprogramm zu begeistern.

Wegzudenken sind auch nicht die Abordnungen aus den Nachbarstädten, der Deutsch-Griechische-Kulturverein Hellas, die Bambinis der Freiwilligen Feuerwehr, der Abi-Jahrgang 2019, die Handballer des CVJM, die Basketballer der SEG, die Sportschule Gevelsberg, sowie die Treckerfreunde. Alle tragen mit ihrer Teilnahme zum Gelingen bei.

Für den weiteren reibungslosen Verlauf des Zuges sorgten die Helfer von Polizei, Feuerwehr, DRK, Technische Betriebe und nicht zu vergessen die Zugleitung sowie der Vorstand des Gevelsberger Kirmesvereins. Ihnen und allen weiteren Beteiligten des diesjährigen Kirmeszuges gilt unser großes Dankeschön.

Die Bewertung aller Darstellungen wurde gemäß der bewährten Bewertungsgrundsätze des Gevelsberger Kirmesvereines durchgeführt. Die Reihenfolge der Preise und Platzierten ist in der beiliegenden Aufstellung protokolliert, die ebenfalls von allen Mitgliedern des Bewertungsausschusses unterzeichnet ist.

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