Paul-Werner Herguth zum 36. Ritter von Hopfen und Malz geschlagen

Paul-Werner Herguth und damit ein Gevelsberger Junge, dem die Kirmes schon von Geburt an in die Wiege gelegt wurde, ist der 36. Ritter von Hopfen und Malz. Der an Dienstzeit jüngste Sproß der Ritterrunde nahm bereits im zarten Alter von drei Jahren am Kirmeszug teil, wurde 1969 in die Jugendgruppe der KG Hippendorf aufgenommen und ist seit 2003 Vorsitzender der KG Hippendorf. Präsident der Karnevalsgesellschaft Hippendorf ist der IT-Fachmann bereits seit 1982. Paul-Werner Herguth (59) hat darüber hinaus zwanzig Jahre lang mit Verve und Humor den Kirmesabend moderiert. Ehefrau Waltraut freute sich mit dem Jungritter. „Durch die monatlichen Treffen ist er jetzt wenigstens zwölf Tage im Jahr unter Kontrolle“, zitierte Paul-Werner Herguth den erfreuten, sicher nicht ganz authentischen Kommentar seiner Ehehälfte. Er warnte die sangesfreudige Runde außerdem vor seinen eigenen Sangeskünsten: „Ich wurde schon in der Schule vom Chor freigestellt.“

„Heute wird der 36. Ritter von Hopfen und Malz geschlagen, und er wird es überleben“, führte Hans-Heinrich Lesker in das Zeremoniell ein, das seit 1978 einen Herold aus den Mannen der Kirmesfreunde zu einem „Ritter von Hopfen und Malz“ erhebt und damit in den höchsten Adelsstand, den der Gevelsberger Kirmesverein zu vergeben hat. Grüße zu dieser Veranstaltung ließ Rainer Kettel überbringen. Der Gebietsleiter der Radeberger Gruppe in Dortmund konnte aus Krankheitsgründen nicht persönlich anwesend sein.

Hans-Heinrich Lesker, der das Zeremoniell leitete, erinnerte an Heinz Fraenz, der am 24. Juni 1978 der erste Ritter von Hopfen und Malz wurde. Die Rittertafelrunde tagte zum ersten Mal am 2. September 1986 im „Alten Postwagen“. „Wir sind kein Verein, aber eine gut funktionierende Runde mit Reglements und Richtlinien, die wir uns selbst geben“, erklärte der Zeremonienmeister und Mitglied des Präsidiums des Kirmesvereins. Am 25. Februar 2002 zog die Ritterrunde aus dem Postwagen in das Vereinsheim der Hippendörfer um, damit hatten sie in den 27 Jahren ihres Bestehens nur zwei Tagungslokale, was der Rittertugend der Treue aufs Beste entspricht.

Eine Zäsur, so Hans-Heinrich Lesker, sei am 25. Januar 2010 erfolgt, denn die Schwelmer Brauerei, in deren Sudhaus der Ritterschlag bis dato erfolgte, unterstützte die Recken aufgrund eigener geschäftlicher Turbulenzen nicht mehr. Seither findet der Ritterschlag im Hippendorf statt. Die Ritter sahen sich außerdem genötigt, neue Rittermedaillen anfertigen zu lassen, sie kreierten einen Ritterkrug mit ihrem Emblem, ließen weiße Ritterhemden fertigen und übernahmen den Ritterschlag in eigener Regie. Hans-Gerd Küper als ältestes Mitglied der Runde, vollzog den feierlichen Ritterschlag, danach musste das neue Mitglied der Ritterrunde seine Trinkfestigkeit beweisen, was ihm mühelos gelang.

Es wurde getrunken, gespeist und gesungen am Samstagmorgen, wobei Hans-Heinrich Lesker mit seinem Banjo und Klaus Furmanek auf dem Akkordeon die Sänger unterstützten. Damit die Ritter bei Kräften blieben, hatten Hannelore und Frank Kirberg 25 Kilo Kartoffeln für den leckeren Kartoffelsalat gekocht, geschnitten und verarbeitet. Eine satte Leistung, die das uneingeschränkte Wohlgefallen der gesamten Ritterschaft fand, was auch für die freundliche und prompte Bedienung im Hippendorf galt.

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