Niemals geht man so ganz
„Dä olle Kiärmismür“ ziert den 32. Kirmeskrug; er ist leider auch der letzte, den Fritz Sauer erschuf
Bereits zum fünften Male durfte Rainer Kettel, Betriebsleiter Gastronomie der Radeberger Gruppe, am Freitagabend die Kirmesfreunde aus Gevelsberg in der Dortmunder Brauerei begrüßen. Diesmal feierte man allerdings nicht im Kaminzimmer, sondern in der festlich dekorierten Kantine die Übergabe des 32.Kirmeskruges, die mittlerweile seit 20 Jahren in Dortmund zelebriert wird. Rainer Kettel bezeichnete die Zeit von einer Kirmes zur nächsten als eine „lange Durststrecke von zwölf Monaten“, wo es einem jeden schwer fallen würde, diese zu überbrücken.
„Bevor ich das Geheimnis lüfte“, so leitete Fritz Sauer den Höhepunkt des Abends ein, „erinnere ich noch daran, dass das allererste Anblasen zu ersten Nachkriegskirmes im Jahr 1949 auf der Treppe der damaligen Traditions-Gaststätte „Zur Oberstadt“ von Wilhelm Heiden stattfand“. Bereits ein Jahr später ging es aus Platzgründen allerdings ein paarSchritte weiter zum Lindengraben, wo sich an einem geschichtsträchtigen Ort dä olle Mür befand, auf der fortan nun das Anblasen der Kiärmis (Ausnahme 1971 – da fand diese Tradition am Rathaus statt) vollzogen wurde. Bereits 1951 erkor der damalige Kirmesvorstand eben jene olle Mür zur sogenannten Kirmesmauer an der „in jedem Jahr entweder das Konterfei eines der „Macher“ oder ein Kirmesemblem angebracht“ wurden. Doch mit zunehmendem Alter wurde die Mauer immer brüchiger, so dass sie 1979 wohl oder übel abgebrochen werden musste und man eine neue errichtete. Dä olle Kiärmismür – sie ziert somit also den Kirmeskrug 2015, der ab sofort für unveränderte 9,50,- Euro exklusiv bei Getränke Rehfeld zu erwerben ist.
Auch in diesem Jahr war der Vortrag von Fritz Sauer nicht nur interessant; er war wie immer auch, informativ und sehr unterhaltsam.