Nie Pokalsieger, doch oft vorne dabei
Ein Festmahl unter Freunden: Die Kirmesgruppe Dä vam Lusebrink feierte ihr 40-jähriges Bestehen am Samstag im großen Saal des Bürgerhauses Johanneskirche. Die Gäste der Gruppe waren in Scharen gekommen, sie füllten alle Tischreihen und hörten mit Freude dem Lichtbildervortrag des großen Gevelsberger Chronisten Fritz Sauer zu. Nach dem offiziellen Teil gab’s Leckeres auf die Gabel. Fredi Fiedlers Tochter Anja Löper hatte für die Gäste ein feines Menü gekocht: Grillschinken und Zwiebelfleisch, Gemüse, gebackene Kartoffeln und Kartoffelgratin. Da ließen sich die Kirmesfreunde gern auch zweimal den Teller füllen.
Hortens Teppichabteilung maßgeblich an Gründung beteiligt
Fritz Sauer berichtete, dass die Gruppe am 17. Oktober 1973 von Horten-Mitarbeitern in der Horten-Kantine gegründet wurde und alle Gründungsmitglieder Mitarbeiter des Kaufhauses Horten waren – weshalb sich die Gruppe zunächst „Hortensia“ nennen wollte. Überwiegend, wusste Fritz Sauer, habe die Gruppe aus Mitarbeitern der Teppichabteilung bestanden. Horst Brauer, Fredi Fiedler, Gustav Reichard und Horst Gissel waren die Säulen der ersten Jahre. Vom heutigen Ehrenvorsitzenden Fredi Fiedler übernahm Reinhard Hupka das Amt des Vorsitzenden. Fritz Sauer ließ 40 Jahre Dä vam Lusebrink informativ und humorvoll vorbeiziehen, mit so manchem Bild, das jetzt angesichts der vergangenen Jahrzehnte Heiterkeit hervorrief.
Kleines Team schafft Unglaubliches
Noch nie, wusste Fritz Sauer, hätten die Lusebrinker für ihren Wagen den Pokal gewonnen, aber sie seien oft vorn dabei gewesen. Mit so manchen ersten oder zweiten Preis sei Horst Brauer als Einzelgänger ausgezeichnet worden. Den Preis für die humorvollste Darstellung und die beste heimatbezogene Darstellung haben die Lusebrinker öfter nach Hause holen können. Die Kirmesgruppe zählt heute 14 eingetragene Mitglieder und gehört damit zu den kleinen Gevelsberger Kirmesgruppen, doch ihre Wagen – wie 2013 mit Ernie und Bert – sind immer farbenprächtige Hingucker. Fredi Fiedler bedankte sich herzlich bei Fritz Sauer, dessen immensen Arbeitsaufwand für das Erarbeiten eines solchen Vortrags er jetzt hautnah selbst habe erleben können.
Nicht nur, dass Fritz Sauer die Fakten zusammengetragen hatte, mangels Fotos war er teilweise auf alte Zeitungsbilder angewiesen. Fast alle Bilder für den Vortrag mussten erst digitalisiert werden – eine technische Aufgabe, die der Kirmesfreund und frühere WP-Redakteur Werner Bloemer gern auf sich genommen hatte.
Fredi Fiedler kommentierte anerkennend: „Fritz, wir fragen uns bei deinen Vorträgen immer wieder ‚Wo holt der Kerl das alles her?‘
Kleine, feine Gruppe mit tollem Kernteam
Kirmesfreund und Bürgermeister Claus Jacobi ergänzte spontan die Lobrede auf Fritz Sauer: „Wir haben wieder viel Neues und auch Vertrautes gehört. Fritz Sauer ist unersetzlich.“ Dann kam er zur Jubiläumsgruppe: „Dä vam Lusebrink ist eine kleine, feine Gruppe mit einem unglaublich tollen Kernteam. Toll, wie ihr in eurem kleinen Team zusammenhaltet und wie ihr Freundschaft innerhalb und zur Kirmesgemeinschaft lebt. Wir können uns eine Kirmes ohne Dä vam Lusebrink nicht vorstellen.“
Der Bauplatz „im Loch“, so Claus Jacobi, sei ein einladender Biergarten, in dem sich alle zu Hause fühlen. Auch das grandiose Kuchenbüfett der Lusebrinker vergaß der Laudator nicht, auf das sich der BWA bei seinem Rundgang schon immer freue. Bleibt zu sagen, dass das 40-jährige Bestehen, die Erfolge und das warmherzige, freundschaftlich geprägte Klima der Kirmesgruppe Dä vam Lusebrink nicht zuletzt auch Verdienst der Frauen ist. Erwähnt sei hier nur als Beispiel Johanna Brauer. Die heute 90-Jährige stand ihrem Horst von Anfang an bei der Kirmesarbeit zur Seite und saß auch 2013 noch beim Sommerfest im Kassenhäuschen, wie schon viele Sommerfeste zuvor. Wenn die Kirmes ruft, sind die Jahre vergessen.