Letzte Weichen gestellt
Auch das Sicherheitskonzept für den Kirmeszug ist fertig
Alles ist in trockenen Tüchern, das Sicherheitskonzept für den Kirmeszug fertig. „Mehr Vorsorge als jetzt getroffen geht nicht“, sagte der Vorsitzende des Kirmesvereins, Michael Sichelschmidt, auf der letzten Versammlung vor dem Großereignis. Im Restaurant am Ufer begrüßte Jürgen Hartwig für die gastgebende Gruppe, die Fidelen Vogelsanger, am Freitag (27. Mai) Vertreter der zwölf Kirmesgruppen, des Präsidiums und des Bewertungsausschusses.
Nach den Todesfällen bei der Love-Parade in Duisburg wurde allerorten über das Thema Sicherheit nachgedacht, Vorschriften wurden verschärft. Nicht ohne Folgen auch für den Gevelsberger Kirmesverein und seine Gruppen, die schon Besuch vom TÜV hatten (wir berichteten). Das Sicherheitskonzept für den Kirmeszug sei inzwischen schriftlich fixiert, liege beim Kreis, so Sichelschmidt: „Ein halber Ordner Papier.“ Er dankte in diesem Zusammenhang auch Arnim Schäfer von der Stadtverwaltung. Bürgermeister Claus Jacobi, Vorsitzender des Bewertungsausschusses, lobte die „intensive und gute Abstimmung aller Beteiligten“, das Konzept sei „vorbildlich“ für andere Heimatfeste aufgestellt: „Wir haben jetzt einen ganz tollen Standard.“ Sein Dank galt den Kirmesaktiven: Es sei nicht selbstverständlich, dass solche Dinge ohne größeres Murren einfach hingenommen würden.
Die Kirmeswagen sind zwar bis 2013 abgenommen. Doch änderten sich die Aufbauten, so beantwortete der 2. Vorsitzende und „TÜV-Experte“ Carsten Neef eine Frage von Jürgen Bobinski, müsse 2012 erneut eine Abnahme erfolgen. Und Kirmeswagen ändern sich ja von Jahr zu Jahr – ausgenommen der Hammerschmiedwagen. Die Gruppen bekamen natürlich auch Schriftliches zum Thema Sicherheit. Neu ist etwa, dass bei der An- und Abreise keine Personen auf den Wagen sein dürfen, dass von der Versicherung eine Genehmigung für die Teilnahme der Zugmaschine an einer Brauchtumsveranstaltung vorliegen muss und dass die Rückführung mit 6 km/h deutlich langsamer vonstatten gehen wird. Zur ebenfalls geforderten Deichselabsperrung zeigte Hammerschmied Bernd Matthäi in der Versammlung eine preiswerte Alternative zum teuren Fertigkauf: Auf beiden Seiten wird zwischen Trecker und Wagen ein Gummizug mit rot-weißem „Vorhang“ angebracht.
Natürlich gab es am Freitag auch noch andere Themen – in Kürze:
Zum Ritterschlag lud Hans-Heinrich Lesker je zwei Personen pro Gruppierung ein, die Ritter spendieren am Kirmessamstag, 11 Uhr, Pils und Essen im Hippendorf.
Ebenfalls in Listen eintragen konnten sich die Anwesenden für das traditionelle Heringsessen am Kirmesdienstag um 11 Uhr bei Grafen und für den Kirmeskehraus tags darauf um 15 Uhr im Hippendorf. Ausgegeben wurden die Kirmesplakate und die von den Gruppen vorbestellten Eintrittskarten für den Kirmesabend am Samstag, 11. Juni, 20 Uhr in der Halle West – rund 500 Stück. Ab sofort gibt es Karten nur noch in den Vorverkaufsstellen. Ganz aktuell: Im unteren Foyer der Halle West wurde eine Behindertentoilette eingerichtet. Und noch ein paar Termine: 8. Juni, 19.30 Uhr, Zugbegleiter-Besprechung im Hippendorf; 18. Juni, ab 9 Uhr, Rundreise des Bewertungsausschusses ab Sparkasse – der TÜV fährt eine Stunde früher vorneweg zur letzten Überprüfung; 24. Juni, 19.30 Uhr, Anblasen an der Kirmesmauer im Dorf; 25. Juni, 15 Uhr, Auswärtigen-Treffen; 26. Juni, 10.30 Uhr, Musikfestival auf dem Hof des Bürgerzentrums und 14 Uhr Start des Kirmeszuges – die Moderation am Nirgena übernehmen Sascha Hilger und Achim Brockhaus; 27. Juni, 14 Uhr, Treffen der Blaukittelträger auf der Kirmes, 14 bis 17 Uhr Familienkirmes (ermäßigte Preise an allen Fahrgeschäften und für alkoholfreie Getränke – auch am Tag darauf); 28. Juni, 18 Uhr, Siegerehrung in der Aula Alte Geer, 23 Uhr großes Höhenfeuerwerk zum offiziellen Abschluss.
Leer steht das ehemalige Vereinshaus der KG Haufer Jungen, eine neue Verwendung zeichnet sich nicht ab. Auch am Freitag war seitens der Gruppen kein Interesse an einer Nutzung erkennbar. Dennoch: Der Zug ist noch nicht abgefahren, Kirmesgruppen können sich noch melden (jährliche Kosten für Miete und Versicherung rund 1000 Euro, zuzüglich Nebenkosten). Für den Kirmesverein machte Michael Sichelschmidt deutlich, dass für ein jährliches Fest aller Kirmesaktiven der Ennepebogen der bessere Standort sei. Spätestens 2013, so Claus Jacobi, stehe dort die ganze Infrastruktur zur Verfügung.