Kirmesgruppe an Liebhaber abzugeben
Mit einem Gespräch beim Notar wurde es amtlich: Die Kirmesgruppe „Vie ut Asbi´eck“ wird es in ihrer jetzigen, bestehenden Form bald nicht mehr geben. Zuletzt waren es nur noch sechs Mitglieder, die die Standarte für den Gevelsberger Ortsteils aufrecht hielten. Zwei davon bildeten den geschäftsführenden Vorstand, eine, wie sie leider sagen müssen, für sie nicht zu stemmende Aufgabe.
„Darum haben wir uns, in Absprache mit dem Gevelsberger Kirmesverein, dazu entschlossen, diesen Schritt zu gehen.“ heißt es aus Reihen der noch verbleibenden Asbeckern. Eine schwere Entscheidung, über die man lange nachgedacht hat und die so manch schlaflose Nächte bereitete. „Es ging einfach nicht mehr“, ließen die Asbecker den Kirmesverein wissen und begründeten es zum einem mit dem Verlust von Mitgliedern, zum anderen mit internen Problemen untereinander. „Am Ende war es nur noch eine einzige riesige Belastung für uns.“
War man beim Gevelsberger Kirmesverein glücklich darüber, dass sich die Kirmesgruppe „Berge“ Anfang des Jahres neu konstituiert hat, so „mussten wir diese Nachricht erst einmal sacken lassen und bedauern es sehr“, so der Vorsitzende Markus Loetz. Gemeinsam mit seinem Vorstand steht er den Kirmesfreunden selbstverständlich zur Seite und unterstützt sie auch bei ihrer weiterer Vorgehensweise, um mit dem Kapitel Asbeck endgültig abschließen zu können.
Nichtsdestotrotz wäre schade, wenn der Name „Vie ut Asbi´eck“ endgültig aus der Kirmesfamilie verschwinden würde. Um dies zu verhindern, müsse man alles versuchen um Leute zu finden, die die Kirmesgruppe vielleicht übernehmen wollen, macht Loetzi deutlich und rührt dahingehend die Werbetrommel mit dem Satz: „Wir hätten da eine Kirmesgruppe an Liebhaber abzugeben“.
Bauplatz und Wagen vorhanden
Ein Aufruf, der seiner Meinung nach nicht nur in Gevelsberg zu hören sein sollte, auch über die Stadtgrenzen hinaus „darf man ihn vernehmen“. Denn es brächte nichts, „wenn wir jetzt irgendeinen Platzhalter installieren; in ein paar Jahren haben wir dann das selbe Problem“, fügt er hinzu. Nicht unerwähnt lässt er, dass, was die Infrastruktur betrifft, also ein Bauplatz, ein Wagen sowie eine Hütte, bereits vorhanden seien.
„Es müssen im Grunde nur Leute her, die bereit sind den Verein neu auf die Beine zu stellen.“ Laut seiner Aussage müsste man sich keine Sorgen machen, da die große Gevelsberger Kirmesfamilie gewillt sei überall zu helfen. „Vie sitt Kiärmis, was immer auch kommt.“ Mit einem Tränchen im Auge blicken die noch aktiven Mitglieder von „Vie ut Asbi´eck“ zurück auf die letzten Jahre.
Man erinnert sich dabei unter anderem an Bautage die spät in der Nacht endeten, an diverse Vereinsausflüge, „an unsere Sternschnuppennächte auf dem Bauplatz“ oder an gemeinsame Kochabende auf dem Bauplatz, wenn „wir mal keinen Bock hatten eine Pizza zu bestellen“. Kirmes, so sagen sie, das sei ein schönes Hobby, wo Freundschaften geschlossen würden, wo man das Gefühl von Familie spürt.
All dies möchte keiner missen; „wir möchten der Kirmes erhalten bleiben“. Daher haben einige auch schon bereits ihre Fühler in Richtung einer anderer Gruppen ausgestreckt. „Wir würden uns freuen, wenn man uns dort aufnehmen würde.“ Freuen würde man sich aber auch, so sagen sie abschließend, wenn jemand sagt „auflösen geht gar nicht, wir nehmen uns jetzt der Sache an und versuchen die Gruppe neu auf die Beine zu stellen“. Leute, die Sorge dafür trage, dass die Kirmesgruppe „Vie ut Asbi’eck” auch weiterhin am Ball bleibt und aktiv mit guten Ideen und voller Hoffnung am Kirmesgeschehen mitwirkt.
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