Kirmesfreunde stolz auf ihren Neuzuwachs

Werbestrategie 2012 trägt reiche Frucht

Na also, es geht doch! Jede einzelne der zwölf Kirmesgruppen hat in diesem Jahr Zuwachs verbuchen können, allein die KG Börkey freut sich über 17 neue Helfer. Diese Nachricht nahmen die Gruppenvorsitzenden, das Präsidium und der Vorstand des Kirmesvereins auf ihrer Jahresbesprechung am 26. September im Hippendorf hocherfreut zur Kenntnis. Nicht alle neuen Aktiven der Kirmesgruppen sind eingetragene Mitglieder geworden, aber sie haben Spaß am Bauen und der Geselligkeit in den Gruppen, und das zählt erst mal. Alles andere sieht man später. „Wir brauchen nicht gleich mit einem Beitrittsantrag zu wedeln, die Leute heute wollen erst mal schauen und sich nicht sofort binden lassen“, wiederholte der Vorsitzende des Kirmesvereins, Michael Sichelschmidt, seine schon oft ausgesprochenen Worte.

Der Mitgliedszuwachs entgegen dem Trend vieler anderer Vereine ist nicht zuletzt der Marketingoffensive des Vorstands zu verdanken. Facebook, Tippern, Plakate, Flugblätter, schraegekirmes.de, Homepage und auch der erste Tag der offenen Bauplätze in diesem Jahr haben gezeigt, wie flott und einfallsreich die Kirmesaktiven sind und damit geholfen, Menschen zu aktivieren. Ein schöner Erfolg. Michael Sichelschmidt machte auch darauf aufmerksam, dass es in diesem Jahr viele Jugendgruppen gegeben habe, das sei nicht jedes Jahr so gewesen. Die Schausteller hätten besonders die „schraegekirmes.de“ begeistert aufgenommen.

Gedenkminute für Jürgen Bobinski

Auch schwierige Themen sind in dieser Sitzung offen angesprochen worden, immer mit dem Ziel, konstruktiv nach vorn zu schauen und die Gemeinschaft des Kirmeslebens an die erste Stelle zu setzen. Eine Gedenkminute hielten die Teilnehmer für den erst wenige Tage zuvor verstorbenen Kirmesfreund Jürgen Bobinski, den 1. Vorsitzenden der Kirmesgruppe Aechter de Biecke.

Freundeskreis gibt 500 Euro für Nikolausfeier aller Kirmeskinder

Der Vorstand schlug eine Nikolausfeier für alle Kirmeskinder in der Scheune Kumpmann in Silschede vor und erklärte sich bereit, die Organisation zu übernehmen, allerdings könne er die Feier nicht sponsern. So schlug er vor, dass jede Gruppe zu den Kosten beiträgt, wozu die Vorsitzenden sofort bereit waren. Erfreulicherweise hatte sich der Freundeskreis bereits bereit erklärt, 500 Euro für diese Nikolausfeier zu sponsern, was mit großem Beifall bedacht wurde. Die Feier mit Nikolaus in der festlich dekorierten Scheue Kumpmann soll am 8. Dezember von 16 bis 18 Uhr stattfinden. Jedes Kind soll selbstverständlich „eine Tüte“ bekommen.

Oldie-Night durch Explosion an Auflagen unrentabel geworden

Im Veranstaltungsreigen der Kirmesgruppen wird sich im nächsten Jahr einiges verändern. So streicht die KG Im Dörnen ihre Oldie-Night und setzt stattdessen auf ein „Winterliches Adventfest“ mit Tombola auf dem Bauplatz, erstmals am 24. November diesen Jahres. Vorsitzender Uwe Jesinghaus: „Das strikte Rauchverbot ab 2013, die Zuschläge bei den GEMA-Gebühren, die Erhöhung der Hallenmiete und die Begrenzung auf 1200 Gäste in der Halle machen eine Oldie-Night für uns nicht mehr rentabel. Die Bands müssen ja auch bezahlt werden.“ Die immer stärker auf den Vereinen lastenden Auflagen machen den Kirmesleuten schwer zu schaffen. „Wir wünschen uns sehr, dass es nicht noch mehr Auflagen in Zukunft geben wird“, so Michael Sichelschmidt. Um den nicht so finanzstarken Gruppen zu helfen, wurde darüber nachgedacht, dass sich mehrere Gruppen zusammentun und sich vielleicht mit den erfahrenen Organisatoren anderer Kirmesgruppen beraten. Die Veranstaltungen der Gruppen sind eine dringend benötigte Einnahmequelle zur Finanzierung der Darstellungen im Kirmeszug. Die KG Berge nimmt ebenfalls Abstand von ihrem Fest am Vatertag.

Pinass Brumse hochzufrieden mit „Menschenkicker“

Hochzufrieden mit ihrer Veranstaltung der „Menschenkicker“ war hingegen die Pinass Brumse, davon wird es also 2013 eine Neuauflage geben. Ein im Vorfeld mal angedachtes gemeinsames Fest aller Kirmesgruppen wurde verworfen, denn der Vorstand des Kirmesvereins kann diese zusätzliche Organisation nicht stemmen – schließlich ist alles ehrenamtlich.

Seitlich abstrahlende Lautsprecher waren gute Lösung für Musikanten

Sehr gut angekommen ist bei den Spielleuten die Regelung, die Lautsprecher auf den Wagen zur Seite auszurichten. Dadurch konnten die Spielleute frei aufspielen und es waren diesmal keine unzufriedenen Kommentare zu hören wie in den letzten Jahren. Einfaches Mittel, gute Wirkung. Das Bemühen, Hauptschüler des Ausbildungspaktes für die Arbeit in den Kirmesgruppen zu gewinnen, hat noch zu keinem tatsächlichen Erfolg geführt. Die Plätze für den Ausbildungspakt werden im Oktober vergeben. „Gut wäre schon, wenn wir in Workshops in der Schule mit den Schülern etwas bauen könnten, das sie im Kirmeszug präsentieren könnten“, meinte Michael Sichelschmidt.

Sechs-Punkte-Strategie für weniger Glasbruch während der Kirmes

Die Gevelsberger Kirmes will weiter auf Gläser setzen statt auf Plastikbecher. Auch ein Pfandsystem ist schwierig zu realisieren. „Der Kirmesverein will weiter gute Trinkkultur zelebrieren. Wir wollen ordentlich Schaum, Einschenken bis zum Anstrich und Gläserklang beim Anstoßen. Auch, wenn andere das nicht schaffen“, formulierte Michael Sichelschmidt das hohe Anliegen des Vorstands. Es bleibt natürlich jedem Ausschank nach wie vor freigestellt, ob er Plastik oder Glas einsetzt.
Der Kirmesverein weiß um die Probleme mit dem Glasbruch. DRK, Feuerwehr, Polizei haben das Thema schon angesprochen. Während der Kirmes 2012 mussten 34 Schnittwunden versorgt werden. „Man darf dabei nicht vergessen, dass nicht nur Gläser, sondern auch Flaschen zu Bruch gegangen sind. Die Flaschen werden in Rucksäcken mitgebracht, was wir sowieso nicht wollen“, wendet Michael Sichelschmidt ein. In Bezug auf Plastikbecher gibt er neben der Geschmacksveränderung zu bedenken, dass dann 0,25 l Becher oder gar 0,3 l Becher ausgeschenkt würden, die 1,60 Euro bzw. 2 Euro kosten im Gegensatz zu jetzt 0,2 l Gläsern für 1,20 Euro. So mancher, so fürchtet der Vorsitzende des Kirmesvereins, dürfte bei solchen Beträgen davon absehen, eine Runde auszugeben. Der Vorstand hat einen Sechs-Punkte-Plan ausgearbeitet, dessen Beachtung den Glasbruch in Zukunft mindern soll.

Zu diesem Plan gehört der Gedanke, dass jeder Getränkestand Sammelbehälter mit dem Hinweis „Glasrückgabe“ aufstellt. Im Internet könnte eine Kampagne mit originellen Sprüchen laufen, etwa wie „Glasbruch, nein danke!“ oder dergleichen. Zur Auflage für eine Schankgenehmigung soll gehören, dass zu Stoßzeiten jeder Betrieb zwei Leute abstellt, die permanent Gläser einsammeln.

Veranstaltungen 2012:
17. November, 14 bis 17 Uhr: Kinderfest im Erlebnispark als Dankeschön an alle Kinder, die beim Kirmeszug mitgewirkt haben. 24. November: Winterliches Adventfest mit Tombola, KG Im Dörnen, auf dem Bauplatz. 8. Dezember: Nikolausfeier für alle Kinder der Kirmesgruppen, 16-18 Uhr in Kumpmanns Scheune, Silschede.

Veranstaltungen 2013:
16. März Pinass Brumse, Menschenkicker
3. bis 5. Mai Boulevard Gevelsberg
8. und 9. Mai Feuerwehr Asbeck, Vatertag
10. bis 12. Mai KG Börkey, Ob dä Dicken
24. und 25. Mai KG Schnellmark, Sommerfest
Ca. 17. bis 20. Mai Städtepartnerschaft 40 Jahre Vendome/Gevelsberg
2. Juni Tag der offenen Bauplätze
15. Juni Kirmesabend
28. Juni bis 2. Juli Gevelsberger Kirmes
3. Juli Kehraus Kirmesmauer
19. und 20. Juli KG Mühlenhämmer, Brückenfest
26. bis 28. Juli Dä vam Lusebrink, Sommerfest
9. und 10. August KG Fidele Vogelsanger, Sommerfest
23. und 24. August Dörnen und Vie vam Kopp, Sommerfest
31. August Dickes G
7. September Kneipenfestival
23. November 2013 KG Im Dörnen, Winterliches Adventfest

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