Kirmes ist schon zum Greifen nah
Das miese Wetter der vergangenen Tage hat einige der zwölf Kirmesgruppen in ihrer Zeitplanung nach hinten geworfen. Doch auf den Bauplätzen, die am Samstag für alle Besucher geöffnet hatten, gilt das gleiche Motto wie seit Jahrzehnten: „Bis zum Zug werden wir fertig.“ Dieser wird erstmals komplett aus der Luft festgehalten, denn das Unternehmen „procow“ will die gesamte Kirmes mit einer Drohne filmen. Zum Tag der offenen Bauplätze reisten Alexander Wojtyra und Nils Brockhage zum Testflug an.
Punkt 11 Uhr herrscht auf allen Bauplätzen im Stadtgebiet Betrieb. Immer mal wieder tröpfeln Besucher ein, die sich für die Arbeit der Kirmesgruppen interessieren oder einfach nur neugierig sind, was sie denn beim Zug erwartet. „Es war auch schon in den vergangenen Jahren so, dass vor allem diejenigen bei uns an diesen Tagen vorbeikommen, die aus den unterschiedlichen Gründen den Zug am Kirmessonntag nicht sehen können“, sagt Andreas Kalin, 1. Vorsitzender der Pinass Brumse.
Städtepartnerschaft statt Bereisung
Gute Erfahrungen mit dem Tag der offenen Bauplätze haben während der vergangenen Jahre die Börkeyer gemacht und über diesen Weg sogar neue Aktive gewonnen. Auch sie hinken ein wenig hinter ihrem Plan her, „das holen wir aber noch auf“, sagt Dietmar Kressmann, der gegen eine Titelverteidigung nichts hätte, aber klar macht: „Wenn alle richtig viel Spaß haben, ist das nebensächlich.“
Einer, der zum Festzug auf jeden Fall in Gevelsberg sein wird, stattete am Samstag dennoch allen zwölf Gruppen einen Besuch ab und erzählte zwölfmal das selbe: „Bei der Bereisung des Bewertungsausschusses bin ich zum 20. Geburtstags unserer Städtepartnerschaft in Szprotawa. Deshalb will ich Euch heute gern besuchen.“ Und die Kirmesaktiven empfingen Bürgermeister Claus Jacobi stets freundlich. Nachdem sich das Stadtoberhaupt einen Überblick verschafft hatte, war er sich am Sonntag während der Hammerschmiedfete sicher: „Der Kirmeszug wird wieder ein richtiger Knaller.“ Das Fazit für den Tag der offenen Bauplätze fällt bei den Gevelsberger Kirmesgruppen allerdings gemischt aus. „Einige waren sehr zufrieden, andere bemängelten eine ganz geringe Resonanz“, sagt der 1. Vorsitzendes des Kirmesvereins, Michael Sichelschmidt.
Er ist schon gespannt auf eine Sache, die es so bislang zur Kirmes noch nicht gab. „Die Firma procow mit Filiale in Gevelsberg will einen kostenlosen professionellen Film zur Kirmes drehen.“ Am Samstag kamen Nils Brockhage und Alexander Wojtyra mit einer Drohne zu dem Gelände, auf dem die Mühlenhämmer, die Brumse, Vie ut Asbieck und Aechter de Biecke gemeinsam bauen, zum Testflug.
Text: Stefan Scherer