Jede Menge Fußvolk belebte Kirmeszug
Acht Einzelgänger und 14 Fuß-, Frauen- und Kindergruppen
(Text: Werner Bloemer)
Im Kirmeszug am Sonntag tummelte sich um die großen Wagendarstellungen herum auch viel Fußvolk. Acht Einzelgänger, sechs Fußgruppen, drei Frauengruppen und fünf Kinder-/Jugendgruppen gingen an den Start.
Ewald Winterhoff, der Einzelgänger der KG Fidele Vogelsanger, war „von Kopf bis Fuß auf Kirmes eingestellt”: Alles, was mit Kirmes zu tun hat, trug er am Körper oder zog es hinter sich her. Eine tolle „Liebeserklärung”.
Nicht Kahn, nicht Lehmann: Sabine Lunau, die Einzelgängerin der KG Vie vam Kopp, ist der beste Torhüter bzw. die beste Torhüterin. Da ihr Tor sehr klein war, konnte sie es sauber halten.
Das war eine tolle Lachnummer: Thomas Rummler, Einzelgänger der Mühlenhämmer und von Statur ein Kleiderschrank-Typ, bot als ProCity-Managerin Tanja Terruli (die ja aus Berlin kommt) Buletten an. Beachtlich, wie er sich hielt in goldenen Stöckelschuhen.
Der Schnellmärker Einzelgänger Stefan Pohl hatte alle Hände voll zu tun. Er wusch, puderte, wickelte und fütterte Babys – gut, dass die nicht echt, sondern nur Puppen waren. Ein Klassse-Spaß.
Als Rosenverkäufer kam der Einzelgänger von Aechter de Biecke, Harald Kornowski. Seine Rosen waren alle weiß, die Farbe sprühte er ganz nach Publikumswunsch.
Brumse-Einzelgänger Andreas Kalin zeigte, wie eine Mitfahrzentrale auch funktionieren kann. Der Mitreisende auf dem Zweirad war eine Puppe.
Die Einzelgängerin aus dem Dörnen, Marion Matthäi, kam „ein halbes Jahr zu spät” – nämlich als Nikolaus. Zur Weihnachtszeit hatte er Gevelsberg nicht gefunden.
Hippendorf-Einzelgänger Michael Külpmann meinte: „Rupp di tupp – hier kommt der Blubb”. Er saß in einem großen Kochtopf und „blubbte” mit Spinat.
Die Kindergruppe der Börkeyer hatte sogar einen Wagen für ihre Heinzelmännchen-Darstellung. In der Mitte, im Bett, schlief das Ehepaar, drumherum waren die fleißigen Wichtel bei der Arbeit. Ein buntes, bewegtes Bild.
Die über 20-köpfige Mühle-Kindergruppe spielte Cowboy und Indianer. Und das machte den Jungen und Mädchen sichtlich mehr Spaß, als am Computer zu hocken.
Die Kindergruppe der KG Schnellmark bot in schönen, grünen Kostümen eine Froschparty. Da kam Kermit gleich in dutzendfacher Ausführung.
„Wilde Brumse-Kerle go Fußball-WM” hieß es bei der Jugendgruppe der KG Pinass Brumse. Mit viel Aktion stürmte der Nachwuchs in Richtung Kirmestor.
Der Nachwuchs aus dem Hippendorf trat unter dem Motto „Kirmessymbolfiguren” an. Da waren die Standartenträger der 13 Gruppen ebenso zu sehen wie Hammerschmied oder Vorstand – alle sozusagen im Miniformat.
Das war wirklich eine „runde” Sache: Elf Börkeyer Frauen kamen als „dicke” Fußballfans in aufgeblasenen Ball-Kostümen – eine Augenweide.
„Die Mühlenweiber stehen Kopf” – und das meinte die Frauengruppe wörtlich. Zumindest sah es dank der Kostüme so aus, als würden die Damen auf Händen laufen.
Dem Fußball huldigten die Frauen der Hippendörfer als „Hippenkicker” – da ging die Post ab.
„Du bist Kirmeszug” – unter diesem Motto bezog die Börkeyer Fußgruppe Kirmeszug-Zuschauer in die Darstellung ein: Sie konnten ihre Köpfe durch eine Wand stecken und sich so als Tante Anna oder Hammerschmied „fotografieren” lassen.
„Deutschland geht am Stock”: Die Fußgruppe von Vie vam Kopp zeigte Nordic Walking mit Skistöcken, was in einem Fall zu dramatischen „Verletzungen” führte.
Die „Insel mit zwei Schranken” der Mühlenhämmer Fußgruppe ist in Vogelsang angesiedelt, wo ein Kreisverkehr mit Schranken Auto- und Bahnverkehr unter einen Hut bringen soll. Eine sauber ausgefeilte Darstellung mit Lokalkolorit, bei der auch Lokomotivführer Lukas und Jim Knopf nicht fehlen durften.
Nach Mallorca entführte die Fußgruppe der KG Aechter de Biecke: „Allemann am Ballermann” – das sah schon richtig „echt” aus.
Sie waren wirklich hart und cool: Dörnens Sandkasten-Rocker bewiesen als Fußgruppe, dass sich Rockmusik und Sandkastenspiele nicht unbedingt ausschließen müssen.
Die Hippendorf-Fußgruppe ging auf die Pirsch und jagte nicht nur den Bär Bruno.