Hippendorf – o Graus, o Graus – baut das Vereinsheim aus
Umbauentwurf schreibt schon jetzt Architekturgeschichte
Gebrauchte Bratpfannen dringend gesucht
Die Kirmesgruppe Hippendorf braucht mehr Platz in ihrem Vereinsheim und hat sich deshalb für ihren Wagen das Übungsmotto gestellt: „Hippendorf, o Graus, o Graus, baut das Vereinsheim aus.“ Inwieweit die Architekturgeschichte schreibenden Entwürfe noch nach der Kirmes ihre Umsetzung finden, wird man sehen. Das Vereinsheim erhält einen Anbau und einen Aussichtsturm. „Damit man schön über die Dächer von Gevelsberg hinwegschauen kann und alles im Blick hat“, erklärt Gerd Laake die vielversprechenden Details. Die Bauphase allerdings ist für das Hippendorf hart, denn das Vereinsheim ist eine einzige, große Baustelle.
Das rege Vereinsleben soll dennoch ungestört weitergehen, deshalb haben die pfiffigen Bauherren einfach alle drei Toilettenkabinen nach außen verlegt und umfunktioniert. In einer Kabine steht jetzt der Grill, in der anderen eine Bar, in der dritten geht es bei einer Familienfeier hoch her – und schon sind alle wieder fröhlich. Gerd Laake verspricht, dass auch das Dach rundum erneuert wird und neue Pfannen erhält. Diese Dachabdeckung dürfte weltweit einzigartig sein, vorausgesetzt alle Kirmesfreunde tragen dazu bei: Die Kirmesgruppe sucht für ihr Dach noch rund hundert gebrauchte Bratpfannen. In Verzug ist die Kirmesgruppe Im Hippendorf nicht nur wegen der unwirtlichen Witterung der letzten Monate, sondern auch durch den Bau ihrer Überdachung. Dennoch, zum großen Fest stimmt alles wieder.
Frauengruppe: „Schräg war’n wir schon immer, schräger geht es nimmer! Zum 60. wollten wir schweben, doch das ging voll daneben
Die Frauengruppe besinnt sich auf ihr jugendliches Alter von 60 Jahren und wird zeigen, dass sie jung genug ist, um es mit dem Fliegen zu versuchen. Die ersten Übungsabende waren fast schon von Erfolg gekrönt, dieletzte kleine Hürde ist noch die Schwerkraft.
Daniel in der Mülltonne
Daniel Laake hat im letzten Jahr mit Bravour den 1. Platz als Einzelgänger erkämpft, in diesem Jahr gibt er sich den letzten Rest. „Scheidung auf Hippendörfer Art – der letzte Rest wird entsorgt“ heißt sein Motto. So sieht man Daniel, abtransportiert in der Mülltonne von seiner Frau. Die Besucher der Kirmesgruppe diskutierten an diesem Punkt, ob der Mann im Biomüll entsorgt werden kann oder doch in den Sondermüll gehört. Diese Frage soll bis zum 30. Juni geklärt werden. Gestaltet wird die konsequente Frau des Einzelgängers von Brigitte Laake als große Puppe mit roten Armen, aber weißen Handschuhen: Stil in jeder Lebenslage. Wie Daniel das Ganze gestaltet – gleichzeitig in der Mülltonne sitzen und sich selbst entsorgen – das dürfen die Zuschauer des Kirmeszugs dann mit Vergnügen anschauen.
Auch die Fußgruppe widmet sich der Müllentsorgung. „Umweltengel – unsere Stadt muss sauber bleiben“ heißt ihr Motto. Da wird man viel benutzte Kittelschürzen an den Herren sehen und ihren zirkusreifen Umgang mit Besen, Schrubber, Staubmob und Putzwasser beobachten können. Eine Lehrstunde in effektiver Stadtreinigung.
Kindergruppe
Die Kindergruppe betreut auch in diesem Jahr wieder Brigitte Laake. „Clownerien“ sind das Motto. Die Kinder vollführen alle Clowns-Kunststücke, die man sich nur denken kann, von Jonglage zu Purzelbäumen, von Stolperschritten zum tolpatschigen Schubsen. Die Clowns-Kostüme entstehen, wie eigentlich immer bei der Kindergruppe, unter Brigitte Laakes geschickten Händen. Die Kirmesgruppe zählt mit aktiven und passiven Mitgliedern rund 80 Leute.