Größter Wunsch: Schnell kirmesfit werden
Vorbildliche Pflichtauffassung: Nach der Operation gleich an der Rede zum Kirmesabend gedichtet
Schwer gestrauchelt ist Hammerschmied Bernd Matthäi, so schwer, dass sein Knie im Martfeld operiert werden musste und seine vollständige Genesung erst für die Zeit nach der Kirmes 2012 in Aussicht gestellt ist. Arme Socke! Aber er will trotzdem alles geben, um seine Kirmespflichten zu erfüllen, und wenn es auf Krücken ist.
Auf dem Krankenlager im Martfeld hat er jedenfalls schon mal locker 25 Seiten für seine Rede am Kirmesabend geschrieben. So als Einstieg, er hat ja noch viel Zeit zur Vollendung der Rede. Zur Zeit widmet er sich ganz der Frühlingssonne und seinen häuslichen Aufgaben, so gut es geht. Kochen geht auch im Sitzen. Außerdem hat er seine Bastelutensilien für ein Buddelschiffs um sich versammelt und am Abend leistet ihm seine Marion Gesellschaft.
Der folgenschwere Sturz auf den Waldboden geschah in den ersten Tagen des März‘. Bernd Matthäi war mit Freund, Hund Paula und Kettensäge im Wald von Meininghausen unterwegs, als sich eine Baumwurzel mit aller Kraft an ihn klammerte und ihn ins Stolpern brachte. Die laufende Kettensäge in der Hand, war es nicht so leicht, sich diese vom Leibe zu halten und gleichzeitig umsichtig zu fallen. Sein Knie geriet so unglücklich unter ein Baumstück, dass er mit dem Bein nicht mehr auftreten konnte. Da lag er nun und merkte, dass das jetzt was Größeres war, mindestens aber die Kniescheibe ausgekugelt. Er wählte die 112 und bestellte zwei kräftige Männer, denn ein Selbstläufer war er nun nicht mehr und die Straße gut 150 Meter weit weg.
Es bewahrheitete sich der Spruch: „Bestell, was du willst und du kriegst, was du bekommst!“ So war es. Anstelle zweier Recken kamen eine zierliche blonde Feuerwehrfrau und ein Feuerwehrmann. Drei Meter weit schafften sie es, den 1,96-Meter-Mann auf der Trage zu transportieren. Der Hammerschmied ist ja nicht so leicht wie eine Feder. Den Rest des unebenen Geländes bis zur Straße bewältigte der Schwerverletzte tapfer auf einem Bein hüpfend. Gut, dass er selbst in dieser Stunde auf seinen Humor zurückgreifen konnte.
Die Diagnose im Krankenhaus: Knieknochen gesplittert, Miniskus gerissen, Operation, Genesungsdauer 17 Wochen. Sie haben ihn in stundenlanger Präzisionsarbeit wieder zusammengeflickt. Vier Wochen darf er das Knie nun nicht belasten, ab Mai kann er dem Bein ganz langsam wieder etwas Gewicht zumuten. Diese Wochen mit Krücken sind ein wirksames Fitnessprogramm für die Armmuskulatur. Das Bonbonwerfen im Kirmeszug dürfte von daher keine Probleme machen.
Wir wünschen unserem Hammerschmied weiterhin gute Genesung. Aufmunterungsanrufe dürften ihn freuen und vor allem die langen Tage verkürzen. Wir werden weiter aus der Krankenstation informieren.