Festmeile in der Flaschenpost

Das Hippendorf gratuliert: 125 Jahre Stadt Gevelsberg

Festmeile in der Flaschenpost

Dass diese Gratulationscour aus dem Dorf nichts mit üblichen Glückwunsch-Überbringern zu tun hat, kann man sich denken. Tatsächlich reisen diese Gratulanten in der Flaschenpost an. Der Vorsitzende der Kirmesgruppe, Paul-Werner Herguth, macht schon mal neugierig auf die Wagendarstellung: „Alles spielt sich in einer riesigen Flasche ab. Von der Kornbrennerei bis zur Kirmesmauer wird gefeiert und gratuliert. Unser Geschenk für die Stadt sind Jubel, Trubel, Heiterkeit.“ Das können die Hippendörfer allerdings sehr gut, auch wenn kein Jubiläum ist. Vom Zeitplan sind die Hippendörfer voll im Soll. „Wenn Samstag der TÜV kommt, ist bis auf ein paar Pinselarbeiten alles fertig.“

Mit 60 Mitgliedern eine große Kirmesgruppe

Die KG Hippendorf zählt mit ihren rund 60 Mitgliedern zu den größeren Kirmesgruppen. Etwa zwölf Leute kommen auch regelmäßig zum Wagenbau und haben nebenher eine Menge Spaß. Eine Zahl Aktiver, von der die kleinen Gruppen nur träumen können.

Herrenballett
Die Herren gratulieren der Stadt dem Anlass entsprechend mit einer exklusiven Ballettaufführung. Jubelrufe vom Straßenrand sind ihnen gewiss.

Gleich zwei Kindergruppen
„Schäfchenzählen“

Brigitte Laake kommt so kurz vor der Kirmes selbst nachts nicht zur Ruhe. Sie näht die Kostüme für gleich zwei Kindergruppen, die die Hippendörfer zum Zug entsenden, und sie macht die Kinder für den Zug fit. „Schäfchenzählen“ heißt das Motto der bis Zehnjährigen: Ein Junge, mit Kuscheltier und Bettzeug, das er hinter sich herzieht, versucht vergeblich in den Schlaf zu kommen, bis ihm glücklicherweise das bewährte Rezept des Schäfchenzählens einfällt. Allerdings sind diese Schäfchen lebensecht und genauso quirlig. Alles Gute, junger Mann!

„Unsere Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“

Die älteren Kinder und die Jugendlichen widmen sich dem altbekannten Lied „Unsere Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“. Tatsächlich kommt die Oma mit einem Unikat an Motorrad daher, das genauso originell ist wie ihre Sonnenbrille. Und die hat Gardinen. Die Oma wirbelt im Hühnerstall sämtliche Hühner auf, die verschreckt und ramponiert herausstürzen. Eines mit einer kaputten Leiter, das andere mit einer Milchkanne, das dritte …. aber nichts geht über das eigene Zuschauen.

Frauen gratulieren mit „bunten Sträußen“

Die Frauengruppe der Hippendörfer erweist dem Stadtjubiläum mit wunderschönen Sträußen die Ehre. Das dürfte ein knallbunter Hingucker werden. Seit Wochen trifft sich die Gruppe unter der Regie ihrer Kreativmanagerin Brigitte Laake, näht und bastelt an den Kostümen. Jedes einzelne der zwölf aufwändigen Prachtstücke erfordert rund 24 Stunden Arbeit! Aber da im Hippendorf – wie in jeder der Kirmesgruppen – Arbeit und Spaß untrennbar zusammengehören, bleibt die Motivation bis zum letzten Nadelstich erhalten. Wie die Frauen dann am Kirmessonntag ihre Sträuße ins pralle Leben bringen, dürfte selbst für die gelassensten Kirmesbesucher noch Überraschungen bedeuten. Ganz besonders freut die Hippendörfer Frauen, dass ihre liebe Weggefährtin Renate Wolf 225 Kilometer aus ihrem jetzigen Wohnort Tiefenbach / Rheinland Pfalz anreist, um die Gevelsberger Kirmes zu erleben und beim Kirmeszug in der Frauengruppe mitzumachen. Auch wenn sie weit weg wohnt, das Hippendorf und die Kirmes sind ihre Heimat geblieben. Renate Wolfs Leidenschaft zur Kirmes ist mit 75 Jahren so jung wie am ersten Tag.

So, die meiste Arbeit ist im Hippendorf getan, die Kirmes kann kommen.

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