Heimspiel für den neuen in der Tafelrunde

Paul-Werner Herguth ist der 36. Ritter von Hopfen und Malz. In seinem Vereinslokal gekürt.

Gevelsberg. Es war ein Heimspiel für den neuen Recken: Nur wenige Meter von seiner Wohnung am Lindengraben entfernt wurde Paul-Werner Herguth, Vorsitzender der KG Hippendorf, in deren Vereinslokal „Im Hippendorf“ zum 36. Ritter von Hopfen und Malz geschlagen. Der 59-Jährige ist mit der Gevelsberger Kirmes verwachsen wie kaum ein anderer. Schon mit drei Jahren war Paul-Werner Herguth mit seinen Eltern beim Kirmeszug dabei, auf einem – natürlich nicht echten – Esel. „Den habe ich heute noch“, erzählt er. 1969 wurde er Mitglied der KG Hippendorf, damals in der Jugendgruppe. Seit zehn Jahren ist er 1. Vorsitzender. Bereits mehr als 30 Jahre lang wirkt er als Karnevalspräsident der Gruppe, die beides im Programm hat: Kirmes und Karneval. Darüber hinaus moderierte er 20 Jahre lang den Kirmesabend.

Das ganze Leben im Dorf zuhause

Sein ganzes Leben lang hat Paul-Werner Herguth im Dorf verbracht. Und seit seinem zwölften Lebensjahr wohnt er an der Gaststätte, die seine Eltern Paul-Günther und Margarete „Mausi“ Herguth Jahrzehnte lang führten. Nun hat er den kürzesten Weg aller Ritter zur Tafelrunde, die seit elf Jahren regelmäßig „Im Hippendorf“ tagt. Seit 2010 werden dort auch die neuen Ritter gekürt, nachdem die Schwelmer Brauerei die Zusammenarbeit einstellte.

In honoriger Runde nahm Hans-Gerd Küper als ältester der Tafelrunde am Samstag den Ritterschlag für Paul-Werner Herguth vor. Die schmucke Medaille, das strahlend weiße Hemd, den rittereigenen Bierkrug, den es in einem Zug zu leeren galt, und die Ritterurkunde nahm der Neue entgegen. „Ich freue mich sehr“, sagte Paul-Werner Herguth. Nachdem ihm die Ritterwürde angetragen worden sei, habe er seine Frau Waltraud gefragt, was sie davon halte. „Das ist ganz gut“, habe sie geantwortet. „Die Ritter tagen ja an jedem vierten Montag im Monat. Wenn Du nächstes Jahr in den Ruhestand gehst, weiß ich Dich an zwölf Tagen im Jahr schonmal in guten Händen.“

Gesanglich keine Verstärkung

Beim Getränk aus Hopfen und Malz sowie Bockwurst und selbst gemachtem Kartoffelsalat nahmen die Ritter ihr neues Mitglied in die Tafelrunde auf. Begleitet mit Akkordeon und Banjo durch Klaus Furmanek und Hans-Heinrich Lesker, der die Feier auch moderierte, schmetterten die 22 Ritter und ihre Gäste einige Lieder. Dass der Neue dabei keine große Verstärkung ist, störte niemanden. „Ich war schon in der Schule vom Gesang befreit“, hatte Paul-Werner Herguth die Runde gewarnt. „Ich hoffe, ich muss bei Euch nicht so laut mitsingen.“ Im Anschluss an die Feier gingen die Ritter dann traditionsgemäß gemeinsam dorthin, wo es am Schönsten ist: auf die Gevelsberger Kirmes.

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