208 von 210 Punkten für „Mary Poppins“

Ein überzeugendes Ergebnis für den Börkey und doch ein knappes Ergebnis gegenüber dem Dörnen
(Text:Klaus Bröking | WP/WR)

Gevelsberg. Spannung gestern bei der Siegerehrung der Kirmesgruppen in der Aula der Realschule alte Geer. Wer würde die Nase vorn haben, beim Wettstreit der Wagendarstellungen? Würde es AC/DC mit „Hells Bells“ von Pinass Brumse sein? Oder die „Weißen Rosen aus Athen“ vom Dörnen? Nein! „Mit ‘nem Teelöffel Zucker schluckst Du jede Medizin“ landete auf dem ersten Platz: Die „Mary Poppins“ bildete im Kirmeszug das Schlusslicht, lag aber in der Gunst der zwölf Mitglieder des Bewertungsausschusses ganz vorne. Grenzenloser Jubel bei den Börkeyern und alle gönnten ihnen den Sieg.

Der Sieg war überzeugend, aber auch denkbar knapp, wie Bürgermeister Claus Jacobi erläuterte. „Mary Poppins“ wurde mit 208 von 210 überhaupt möglichen Punkten belohnt, aber die „Weißen Rosen“ lagen mit 205 Punkten nur drei dahinter. Das zeigt, wie überzeugend die Darstellungen waren.

Eigentlich konnten sich alle zwölf Gruppen als Sieger fühlen. Das ist keine leere Floskel. Als die Kirmesgruppe Berge sich den Preis für den 12. und damit letzten Preis abholte, gab es lautstarken Beifall in der Aula, in der kein Sitzplatz und kaum noch ein Sehplatz frei war.

Von einem „grandiosen Schauspiel“ und „einem Zug der Superlative“ sprach die Jury. in dem Protokoll ihrer Sitzung, das Bürgermeister Jacobi zu Beginn verlas. Und dabei hatten es alle Gruppen diesmal so schwer gehabt. Die Jury erinnerte an den harten Winter, der die Bauarbeiten an den Wagen dramatisch ausgebremst hat. Und dann, als alles fast fertig war, kam das große Unwetter mit Überschwemmungen und Hagel. „Aber, Gevelsberger Kirmesbegeisterte lassen sich nicht unterkriegen. Sie haben unter Beweis gestellt, zu welchen Leistungen Sie im Stande sind. Und Sie haben gezeigt, welche Lebensfreude in dieser Stadt Gevelsberg zu Hause ist“, so der Bewertungsausschuss.

Sozusagen mit vier Titeln geschmückt gingen die Mühlenhämmer zum abschließenden Feuerwerk der Kirmes. Die Mühle siegte bei den Einzelgängern, den Fuß- sowie Frauengruppen und mit ihrer „Dixie-Band“ in der Kategorie „Humorvollste Darstellung“. Die Aktiven konnten es selbst nicht glauben und sprangen bei jedem neuen „Titelgewinn“ von ihren Sitzen. Als Dank für den vierten Platz ließen die Brumser noch einmal die legendären Hörner von AC/DC funkeln. Sie waren sichtlich und hörbar zufrieden, auch wenn es nicht für einen Platz auf dem Treppchen gereicht hat.

Zufrieden zeigte sich auch Bernd Alexius, Sprecher der Schausteller auf der Kirmes: „Das Wetter würde ich für die nächsten zehn Jahre buchen.“ Der Jahrmarkt sei ein großer Erfolg für die Unternehmen gewesen. Sein Dank ging an Kirmesvereins-Geschäftsführer Carsten Neef, der dabei geholfen habe, insgesamt 4.100 Euro an Spenden unter den Kollegen von Alexius zu sammeln. Je 200 Euro bekommt jede Kirmesgruppe, 1.700 Euro der Verein.
Musikfest aufwerten

Der Vorsitzende Michael „Willi“ Sichelschmidt bedankte sich auch bei denjenigen, die gestern Abend nicht geehrt werden konnten. Darunter sind zum Beispiel die vielen Kapellen, unter anderem die Spielleute. Der Chef des Kirmesvereins kündigte an, dass das Musikfest am Kirmessonntag aufgewertet werden soll.

Alle waren sich zum Schluss einig, dass Jacobi vor der Bekanntgabe der Platzierungen die richtigen Worte gefunden hatte: „Es kommt darauf an, im Kirmeszug dabei gewesen zu sein. Ob Erster oder Zwölfter, wichtig ist, was bei den Menschen am Straßenrand angekommen ist.“ Das war diesmal eine Menge. Und eigentlich hätte man noch den originellsten Preis auszeichnen sollen. Den hätte sicherlich die Fußpflege für die besten Einzelgänger bekommen.

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